Am 09. Juli 2025 besuchte der Kurs „Berufspädagogik“ von Kurslehrer Luca Jankowiak, bestehend aus Schülerinnen und Schüler der 12. Stufe des Wirtschaftsgymnasiums, das Schulmuseum Bergisch Gladbach und erlebte eine Unterrichtsstunde aus der Kaiserzeit. Hier gilt auch der Dank dem Förderverein des BSKB, der den Besuch finanziell bezuschusst hat.

Im Museum mitten in Bergisch Gladbach lernten die Schülerinnen und Schüler nach jedem Satz „Fräulein Lehrerin“ zu sagen und erfuhren, wie anders der Unterricht früher war. So gab es damals keine Gruppenarbeiten, sondern es wurde getaktet gelernt und Prügelstrafen standen bei Fehlverhalten wie Lachen im Klassenraum auf der Tagesordnung. Auch konnten die Lernenden selbst auf kleinen Täfelchen die Schönschrift probieren und ein Gedicht auswendig aufsagen. Nicht zuletzt haben einige eine Schuluniform anziehen können, wie es damals üblich war – Jungs im Matrosen-Outfit, weil Kaiser Wilhelm ein Seefahrer-Fan war. Die Mädchen hatten einen Kittel zu tragen, wie es sich im Haushalt schickte. Alle waren sich einig, dass es gut ist, dass die Zeiten andere sind und Individualität und Lockerheit heute einen größeren Platz einnehmen.

Das BKSB ist nur eine von zwölf Schulen in ganz NRW, die den Kurs „Berufspädagogik“ anbieten. Vorderstes Ziel des Landes NRW ist es, dem Lehrkräfte-Mangel entgegenzuwirken, indem die junge Menschen Einblicke in den Beruf der Lehrerin bzw. des Lehrers machen. Im Unterricht haben die Lernenden u.a. kleine Unterrichtssequenzen geplant, durchgeführt und besprochen, darüber hinaus gelernt, wie man sinnvoll lernen kann, besprochen, wie sich Noten zusammensetzen, anhand des Films „Fack ju Göthe“ überlegt, wie man Kinder und Jugendliche erziehen kann und überhaupt darf und im Austausch miteinander erarbeitet, wie man den Beruf noch attraktiver gestalten könnte. Zudem waren viele weitere Themen des Lehrkräfte-Alltags Gegenstand des Unterrichts. Wichtig war es, dass neben dem wissenschaftspropädeutischen Arbeiten auch immer ganz viel Praxis im Vordergrund stand, sodass die Lernenden immer wieder Zeit hatten, sich auszuprobieren und reale Alltagsarbeiten der Lehrkräfte nachempfinden konnten.

Der Besuch im Schulmuseum war in diesem Rahmen sinnvoll, da die Jugendlichen Erziehungsstile und Unterrichtskonzepte aus der Vergangenheit mit heutigen vergleichen und daraus Schlüsse für die Zukunft von Schule ableiten konnten. Einige haben am Ende des Kurses bereits Interesse an Lehrerberuf bekundet. Für den Kurs im nächsten Jahr haben sich bereits wieder viele Schüler*innen angemeldet.