Das BKSB soll gemeinsam mit dem BKGL vom Berufsschulverband in die Trägerschaft des Rheinisch-Bergischen Kreises wechseln. Dies wurde am Donnerstag (3.11.2022) auf einer Pressekonferenz der Stadt Bergisch Gladbach in der Aula unserer Schule bekannt gegeben.

Auf diese Notwendigkeit verständigten sich Vertreter*innen aus Politik und Schule, da der Berufsschulverband nicht über die notwendigen Ressourcen verfüge, um eine Schulentwicklungsplanung zu gewährleisten und den Standort der Berufskollegs im Rheinisch-Bergischen-Kreis zu sichern und auszubauen.

Der Bestand der Berufskolleg ist für die Unternehmen im Rheinisch-Bergischen-Kreis wichtig, weiß Bürgermeister Frank Stein. „Wir bilden an den Berufskollegs die notwendigen Fachkräfte von Morgen aus.“ Die freie Berufsschulwahl führe zwangsläufig dazu, dass Unternehmen frei entscheiden können, mit welchem Berufskolleg sie eine duale Ausbildung starten. Entscheidend sind dann das Bildungsangebot und die Attraktivität der Ausstattung. Hier dürfe das Niveau nicht sinken, so Sophia Tiemann, Leiterin des Amtes für Bildung des RBK.

Der Bevölkerung sei oft nicht bekannt, dass Berufskollegs alle Schulabschlüsse bieten, erklärte Wolfgang Saupp, der schulfachliche Dezernent der Bezirksregierung Köln. So sind am BKSB alle Bildungsabschlüsse möglich – vom ersten erweiterten Schulabschluss, über den mittleren Schulabschluss (Fachoberschulreife) und die Fachhochschulreife bis zur Allgemeinen Hochschulreife.

Darüber hinaus zeigte Schulleiterin Nicole Schuffert auf, dass das System vor allem auch durchlässig sei und viele Schüler*innen von dem erweiterten ersten Schulabschluss bis hin zur Allgemeinen Hochschulreife führe – ganz ohne Schulwechsel! Mit jedem höheren Abschluss werde die Chance auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft erhöht, betonte Schuffert. Dies bedarf ebenfalls einer guten Schulentwicklungsplanung, um neue Schüler*innen und deren Eltern sowie die ausbildenden Unternehmen für das Bildungsangebot zu gewinnen.

Eine Sicherung des Bildungsangebotes und damit auch der Fachkräfteausbildung konnte erst kürzlich gesichert werden, berichtete Schuffert erleichtert. Aufgrund stark sinkendender Schülerzahl bei den Industriekaufleuten im Jahr 2021 war der Fortbestand der Fachklasse im Rheinisch-Bergischen-Kreis unklar. In enger Zusammenarbeit der Schule mit dem RBK und im Austausch mit den Ausbildungsbetrieben, der IHK, der Wirtschaftsförderung sowie der Bezirksregierung Köln konnten die Ursachen jedoch herausgearbeitet und rechtzeitig ein verändertes attraktives Bildungsangebot unterbreitet werden. Die Schule wechselte demnach in das Teilzeitbeschulungsmodell und es wurde ein zusätzliches Bildungsangebot in den Bereichen Projektmanagement, SAP, Englisch- und EDV-Zertifikate unterbreitet. Mit dieser Veränderung konnte die Schülerzahl von 9 auf 18 Auszubildende ausgebaut und die Fachklasse im RBK gesichert werden.

Die Trägerschaft beider Berufskollegs soll zum 1. Januar 202der Rheinisch-Bergischen Kreis übernehmen, der sich laut Landrat Stephan Santelmann auf die Aufgabe freue. Weitere Informationen zu den Inhalten der Pressekonferenz finden Sie in der aktuellen Pressemitteilung der Stadt Bergisch Gladbach.